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Oliver
Schwerdt:
Zur Konstitution,
Repräsentation
und Transformation des Räumlichen
in der Musik.
Eine Untersuchung des von Günter Sommer musikalisch
realisierten Symbol-, Instrumental- und Handlungs-Raums
(EUPH 038c)
Zur
Konstitution, Repräsentation und Transformation des
Räumlichen
in der Musik. Eine Untersuchung des von Günter Sommer
musikalisch realisierten
Symbol-, Instrumental- und Handlungs-Raums
Forschungs-Ausgabe (xx Exemplare) [2012]
Band
1
(326 Seiten)
Vollständige Übersicht des geordneten Inhalts
003
Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen 091
Verzeichnis der verwendeten Datenträger 129
Literarische Kommunikations-Dokumente 163
Literarische Forschungs-Dokumente 291
(ISBN 978-3-944301-21-1; 99,- €)
Band 2 (359 Seiten)
Vorwort 002
Vorbemerkungen zur Darstellung 019
Hauptteil 035
Nachbemerkungen zum Dargestellten 345
Nachwort 357
(ISBN 978-3-944301-22-8; 129,- €)
Band 3 (801 Seiten)
Anhang I: Diskografie
(ISBN 978-3-944301-23-5; 149,- €)
Band 4 (672 Seiten)
Anhang II: Instrumentografie
(ISBN 978-3-944301-24-2; 159,- €)
Band 5 (Externe Festplatte)
Digitaler Anhang mit
- Literatur-Dateien
- Foto-Dateien
- Audio-Dateien
- Audio-Video-Dateien
ca. 3000 Dateien, ca. 50 Giga-Byte umfassend
(ISBN 978-3-944301-25-9; 169,- €)
Format:
23,7 x 34 x 24 cm (im Holzschuber)
Seiten: 2158
Ausstattung: 4 feste Bände, Samtbezug, über 190 farbige Abbildungen;
externe
Festplatte
Gesamtpreis: 555,- € (mit Holzschuber)
ISBN: 978-3-944301-13-6
Zu bestellen über: oliverschwerdt@euphorium.de
Besprechungen:
WOW !!!
Dr. Wolfram Knauer, Leiter des JAZZINSTITUTS DARMSTADT (20120918)
Eine wirklich umfassende Monographie zu Sommer!
Prof. Dr. Wolfgang Auhagen, Präsident der GESELLSCHAFT FÜR
MUSIKFORSCHUNG (20120205) Die
vorliegende, äußerst umfang- und materialreiche
Dissertationsschrift trägt raumtheoretische Überlegungen
zum Schlagzeug und zum Schlagzeugspiel des Musikers Günter
Sommer (*1943) vor. Ausgehend von den Prämissen, (1) dass
Sommer die konventionellen Schlagzeugspielweisen gezielt überschreitet
und bereichert und (2) dass hierzu ein raumtheoretischer Zugang
eine geeignete analytische Ebene erschließt, entwirft der
Autor nicht mehr und nicht weniger als Grundzüge einer raumtheoretischen
Deutung des Free Jazz, dessen instrumental-materiale Voraussetzungen
und spieltechnische Realisierungen er anhand des Instrumentariums
von Sommer und des von Sommer praktizierten Spiels akribisch beschreibt
und deutet.
Schwerdt kontextualisiert die befreienden Momente, die im Attribut
Free Jazz mitschwingen, im Hinblick auf eine generelle gesellschaftliche
Tendenz zur Fragmentierung des Räumlichen und zur Auflösung
linear-metrischer Strukturen. Im Laufe der Arbeit wird das materiale
Inventar der von Sommer verwendeten Instrumente und Gegenstände
konsequent auf die Erweiterung der mit ihnen realisierten raumsymbolischen
Handlungen befragt und dahingehend dokumentiert; die Heterogenisierung
raumbe-zogener musikalischer Handlungen wird in akteurszentrierter
Sicht (in Bezug auf Sommer und eine Auswahl seiner Kollegen)
und in der schrittweisen, chronologischen Entfaltung nachvollzogen.
Der Hauptteil bietet eine Chronologie des Free Jazz und der Frei
Improvisierten Musik im Hinblick auf die Befreiung von verbindlichen
metrischen Vorgaben, die der Autor zugleich als Entfaltung neuer
symbolischer Räume diskutiert. Diese Entfaltung ist an eine
erweiterte Handhabung des Schlagzeugs und dessen Spielweisen gebunden.
Der Autor beleuchtet mithin das Spannungsfeld von konkreter spielerischer
Aktion und deren raumsymbolischer Potentiale. In der minutiös
geführten, zu weiten Teilen in die äußerst akribischen
Fußnoten ausgelagerten Argumentation werden
die Voraussetzungen für Sommers Schlagzeugpraxis erkennbar.
Zentrale Akteure der nordamerikanischen und europäischen Szene
interessierten ihn wegen ihrer Spielfertigkeit und virtuosen Ambitionen.
In diesen Kapiteln werden auf der Basis einer enorm detaillierten
Expertise des Autors wertvolle Einblicke in die Genese von Spieltechniken
und spieltechnischen Überzeugungen einer Musikerpersönlichkeit
geboten, die dennoch nie ins Biographische abgleiten und sich nicht
zu einer Jazz-Geschichte fügen, sondern die vom Autor konsequent
problemorientiert, also in Bezug auf die Heterogenisierung
und Dynamisierung des Räumlichen dargestellt werden. Unter
diesem Blickwinkel bietet die Dissertationsschrift einen diskussionswürdigen
und äußerst originellen Vorstoß, der sich in die
lange wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Musik als Zeit-
und Raumkunst einordnet.
Die Diskografie und die Instrumentografie stellen eine wissenschaftliche
Dokumentation dar, wie sie in vergleichbarer Weise für
kaum einen anderen lebenden Musiker vorliegen dürfte. Über
die Formularposition ,Musikalische Verwendung‘ der Instrumentografie
läßt sich nachvollziehen, welche Funktion das jeweilige
Objekt in der musikalischen Entwicklung Sommers hat und in welchen
Spielweisen es verwendet wurde. Hier kommt die spieltechnische
Expertise des Autors zum Tragen, die ebenso ausgeprägt einzuschätzen
ist wie sein konzeptioneller Anspruch, diese Entwicklungen unter
raumtheoretischen Vorzeichen zu betrachten. Es zeichnet die Schrift
aus, dass beide Aspekte zusammengeführt werden, es also weder
bei einem ambitionierten raumtheoretischen Entwurf noch bei der
bloßen Doku¬mentation des Instrumentariums und seiner
Handhabungen bleibt.
Erst unter dem Eindruck dieser beiden, äußerst umfangreichen
Bände des Anhangs zeigt sich die kluge, auf die Vernetzung
von Argumentation und Materialien zielende Disposition der Dissertationsschrift
in ihrer ganzen Konsequenz. Die Anhänge dürften die Basis
für die Aufnahme von Sommers Instrumentarium in das Museum
für Musikinstrumente der Universität Leipzig im Grassi-Museum
werden, sollte es zu einer entsprechenden Vereinbarung kommen.
Dadurch würde der wissenschaftliche Anwendungsbezug der vorliegenden
Arbeit in sinnvoller Weise bestätigt. Eine damit verbundene
Ausstrahlung in die Öffentlichkeit wäre ihr sehr
zu wünschen.
Prof. Dr. Sebastian Klotz, INSTITUT FÜR MUSIKWISSENSCHAFT
der UNIVERSITÄT LEIPZIG (20120312)
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